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Ugandas Spezialitäten

Linea Lauth

Aktualisiert: 21. Jan. 2023

Jetzt kommt der Eintrag, auf den wahrscheinlich alle gewartet haben: Ugandas Spezialitäten!

Die Gerichte in Uganda sind von verschiedenen Kulturen geprägt. Da Uganda von 1894 bis 1962 eine britische Kolonie war, findet man oft Gemeinsamkeiten bei dem Essen dieser beiden Kulturen. Zum Beispiel wird in Uganda zu jeder Tageszeit Schwarztee und Weißbrot zu sich genommen. Auch die indische Kultur hat einen großen Einfluss auf Ugandas Spezialitäten. Ich sag nur: Chapati!

Generell ist mir aufgefallen, dass die Ugander sehr viel Wert auf das Kochen und auf frische und lokale Zutaten legen. Statt viele Gewürze zu benutzen, was ich zunächst vermutet habe aufgrund des indischen Einflusses, würzen sie ihre Gerichte oftmals nur mit Salz. Ich war erstaunt, dass die Gerichte auch ohne viele Gewürze sehr aromatisch schmecken. Das liegt daran, dass das Gemüse an sich schon super viel Aroma hat. Schokolade, Kekse und Fertigprodukte werden kaum gegessen. Hingegen wird an fast allen Straßenständen Soda verkauft, die gefühlt zehn Mal süßer sind als Cola. Wo die Ugander auch nicht an Zucker sparen, ist bei Tees. Üblicherweise trinken die Ugander Schwarztee mit Milchpulver, Ingwer und ganz viel Zucker. Kaffee ist tatsächlich ein Konsumprodukt, was ich sehr vermisse. Der Instant Kaffee, den sie hier haben, ist wirklich nicht zu vergleichen zu einem guten Filterkaffee von Zuhause. Deshalb gönne ich mir auch mal einen guten Cappuccino in einem Café in Kampala😊.



Während viele Eier in jeglicher Form konsumiert werden, findet man in Großstädten wie Kampala kaum Milchprodukte, da dort die Landwirtschaft kaum stattfindet und dementsprechend frische Milch schwer zu erwerben ist. Da Strom für viele Ugander sehr teuer ist, haben einige Haushalte keinen Kühlschrank und können dementsprechend Milch nicht lange lagern. Aus diesem Grund findet man in vielen Haushalten Milchpulver, welches man zum Beispiel in Teewasser rührt. Auch Milch in Tüten ist beliebt, da man diese lange ohne Kühlung lagern kann.


Morgens wird meistens der gewürzte Schwarztee getrunken. Dazu gibt es immer Weißbrot. Die Marke Blue Band, die Margarine als auch Erdnussbutter herstellt, steht meistens auch mit auf dem Frühstückstisch. Auch die Pflaumenmarmelade von der Marke Zesta ist hier sehr beliebt. Ich muss tatsächlich sagen, dass diese Marmelade sehr künstlich schmeckt, was man eigentlich auch erwarten kann, wenn die erste Zutat Zucker ist😂. Zum Brot wird oft Ei in Form eines Omeletts gereicht. Die meisten Ugander trinken auch sogenanntes Millet Porridge (Hirsebrei) aus einem Becher. Dieses Porridge besteht aus Hirsemehl und Wasser. Oftmals tut man noch Ingwer dazu. Dann kann jeder individuell Zucker hinzufügen. Meistens läuft es auf sehr viel Zucker hinaus, da es sonst nach nichts schmeckt😅.

Zu Mittag oder zu Abend isst man hier oft Reis mit Bohnen. Den Reis und die Bohnen muss man immer vorher aussortieren. Statt Reis wird auch oft Posho serviert, was aus Maismehl und Wasser besteht, aber nicht sehr leicht verdaulich ist😅. Ehrlich gesagt finde ich, dass Posho nach nichts schmeckt. Zu den typischen Gemüsebeilagen gehören auf jeden Fall das Blattgemüse namens Dodo und gewürzter Weißkohl. Seitdem ich hier bin, bin ich zu einem richtigen Kohl-Fan geworden!

Matoke (Kochbanane) ist in Uganda das Nationalgericht schlecht hin. Unsere Gastmutter, Maama Flora, kann keinen Tag ohne Matoke! Meistens wird Matoke mit einer G-nut sauce (Erdnussauce) gegessen und man kann sie entweder im Ganzen oder als Brei zubereiten. Ich bevorzuge den Brei😉.

Zu Matoke werden oft unsere deutschen Kartoffeln (Hier werden sie als „Irish Potatoes“ bezeichnet) oder Süßkartoffeln gereicht. Die Süßkartoffeln sehen von außen ähnlich aus, außer dass sie viel größer sind. Von Innen sind sie aber nicht orange, sondern hell wie normale Kartoffeln.

Ein weiteres Gericht, das in Uganda oft gegessen wird, ist Pilau. Es ist gewürzter Reis mit Gemüse und manchmal auch mit Fleisch. Cassava ist ein Wurzelgemüse, das ähnlich wie Süßkartoffel aussieht. Gekocht ist sie weich und fast geschmacksneutral.

Da Kampala direkt am Viktoria See liegt, ist der Silberfisch (Mukene) eine Delikatesse von den Ugandern.

Ich bin schon seit ungefähr fünf Jahren Vegetarierin und bin es auch hier in Uganda geblieben. Deshalb kann ich euch nicht sagen, wie lecker ich das Fleisch hier finde. Ich kann euch aber sagen, dass hier sehr viel Hähnchen, Rind und Ziege gegessen wird. An einem Abend hatten wir unser Huhn auf dem Tisch, da es keine Eier legen wollte. An einem anderen Tag war es unsere Ziege, die dran glauben musste… Zu dem Fleisch wird Reis oder selbstgemachtes Brot (Kalo), das aus Hirse- und Cassavamehl hergestellt wird, gegessen.


Was mich tatsächlich überrascht hat, dass in einigen Haushalten manchmal Pasta mit Tomatensoße zubereitet wird. Auch in unserer Gastfamilie konnten wir des öfteren leckere Pasta genießen.

Jetzt kommen wir zum Süßem! Auch wenn in Uganda kaum Fertigprodukte wie Schokoriegel gegessen werden, gibt es an Hochzeiten und Geburtstagen Torten, die mich aufgrund ihrer Zuckerglasur eher an die Lebkuchenherzen vom Weihnachtsmarkt erinnern😂. Ich finde daher tatsächlich die deutschen Kuchen und Torten um einiges besser☺️.

Bevor ich nach Uganda kam, habe ich noch nie äthiopisch gegessen gehabt. Hier aber konnte ich schon einige Male äthiopisches Essen genießen.

In Kampala kommt man an Street Food kaum vorbei! Ich weiß, dass man vor allem beim Verzehr von Obst und Gemüse aufpassen muss. Da aber vieles einfach zu lecker ist, habe ich zum Beispiel die Tomaten in der Rolex oft in Kauf genommen! Fast an jeder Ecke werden Chapati (Fladenbrot) und Rolex (Omelett und Gemüse gerollt in Chapati -> „rolled eggs“) verkauft. Ich kann wirklich kaum genug von beidem bekommen!

Auch Mandazi (Donuts) und Samosas (gefüllte Teigtaschen) gehören zu meinen Alltime Favorites! Geröstete Erdnüsse als Snack dürfen natürlich auch nicht fehlen😉.

Was auch verkauft wird, ich aber noch nicht probiert habe, ist Chikomano. Dafür schneidet man Chapati in kleine Stücke, tut sie in eine Plastiktüte und füllt diese mit einer Bohnensoße auf. Dann kann man entweder dieses Gericht aus der Tüte „schlürfen“ oder mit nach Hause nehmen und dort in eine Schüssel füllen.


Zum Street Food in Kampala gehören noch gekochte Eier, gegrillte Maiskolben, Popcorn, Fleischspieße, Zuckerrohr und Masala Chips (gewürzte Pommes).


An den Straßen findet man viele Obst- und Gemüsestände. Was man immer finden kann, sind Bananen (auch Babybananen☺️), Ananas, Wassermelonen, Zitronen, Mandarinen (Mangada), Passionsfrüchte und Papayas. Bald werden auch Mangos verkauft. In Masaka gab es auch viel Jackfruit. Damit man weiß, ob die Wassermelone geschmacksintensiv ist, kann man am Verkaufsstand fragen, ob sie ein Stück Wassermelone herausschneiden können, um zu sehen, ob sie von Innen kräftig rot ist. Wie cool!


Die Avocados, die hier wachsen, sind dreimal so groß und dreimal so lecker! Tomaten und Zwiebeln werden hier auch in Massen konsumiert, meistens in einer Sauce verarbeitet. In vielen Gerichten kommen in Tomaten- oder Bohnensaucen auch Kürbis und Auberginen rein. Auch Gurken werden an den Straßenständen viel verkauft. Die sehen nicht nur total anders aus, sondern schmecken auch viel aromatischer, wie eigentlich alles hier😉.

Zum Schluss noch ein kurzes und knackiges Fazit von mir: Da die ugandischen Spezialitäten oft sehr stärkehaltig sind, sind sie für meinen empfindlichen Magen oftmals „too heavy“. Stichwort: „Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen😅“. Nichtsdestotrotz schwärme ich von Ugandas Obst- und Gemüsevielfalt und überlege mir daher schon, wie ich am besten Avocados und Ananas in meinem Koffer nach Deutschland transportieren kann!

 
 
 

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