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Rubaga oder doch Lubaga?

Linea Lauth

Aktualisiert: 21. Jan. 2023


Gleich nach meiner Ankunft habe ich Uganda, das auch als „Pearl of Africa“ bezeichnet wird, als ein sehr lebendiges und vielfältiges Land wahrgenommen.


Überall auf den Straßen der Hauptstadt Kampalas wird frisches Obst und Gemüse verkauft. Die Avocados sind nicht nur dreimal so groß, sondern auch dreimal so lecker! Mein Favorit bleibt jedoch die Ananas, die tausendmal aromatischer schmeckt als die, die man in Deutschland kaufen kann. Zudem kann man eine Ananas für 2.000 Schilling bekommen, was umgerechnet ungefähr 0,50€ sind. Deshalb, Papa: Ein weiterer Grund, mich hier zu besuchen😉!




Generell wird hier sehr viel Wert aufs Kochen und auf frische Zutaten gelegt. Das Motto „frei nach Schnauze kochen“ wird hier in vollen Zügen ausgelebt. Dies nehme ich auf jeden Fall mit nach Deutschland!


Überrascht hat mich, dass man hier verschiedene Kohl- und Kürbissorten finden kann. Ich dachte, dass das eher so ein deutsches Ding wäre…


Im November ist es dann endlich soweit und ich kann auf unseren Mangobaum im Garten klettern und Mangos pflücken! Maama Flora hat auch eine eigene Farm, die Lioba und ich auf jeden Fall noch besuchen wollen. Zum Essen in Uganda kommt im nächsten Blogeintrag aber noch mehr!

Um von A nach B zu kommen, benutzen die Menschen hier vor allem die sogenannten Boda Bodas, Safe Bodas oder Gemeinschaftstaxis (Matatus). Braucht man gerade einen Boda Boda, stellt man sich an die Straße, wartet bis ein Boda-Fahrer vorbeifährt und winkt ihn zu sich her. Oftmals stehen Boda-Fahrer bereits am Straßenrand, sodass man einfach auf sie zugehen muss. Die Safe-Bodas laufen über ein Unternehmen, das mit einer App die Safe Boda-Fahrer trackt.



Neben den Bodas und Matatus sieht man ab und zu auch ein paar Fahrradfahrer auf den Straßen, manchmal auch auf einer Vélo-Route☺️!

Gesprochen wird im Alltag hauptsächlich Luganda, während in den Schulen auf Englisch unterrichtet wird. In Uganda hat jeder Stamm eine Sprache, sodass mit 56 lokalen Stämmen ganz schön viele Sprachen zusammenkommen. Witzig ist, dass hier das „r“ oft mit dem „l“ verwechselt wird. So heißt unsere Vorfreiwillige nicht Lara, sondern Lala und „local food“ heißt „rocal food“. Lioba und ich wissen auch immer noch nicht, ob unser Distrikt Rubaga oder Lubaga heißt. Erstens steht es überall anders und zweitens sagt es auch jeder anders.


Zu dem Klima und dem Wetter kann ich sagen, dass es hier tropisch und sehr sonnig ist. Jeden Tag sind es um die 27 Grad, was mir aber aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung wärmer vorkommt. Vorbildlich, wie ich aber bin, bade ich jeden Morgen in Sonnencreme.



Zweimal im Jahr herrscht hier die Regenzeit. Das bedeutet, dass es meistens einmal am Tag für eine kurze Zeit stark regnet und gewittert. Halten sich Frauen während des Regens draußen aus, bedecken sie ihre Haare sofort mit Plastiktüten. Die erste Regenzeit im Jahr beginnt im März und endet im Mai. Die zweite Regenzeit dauert in der Regel von September bis November.

Bedingt durch das Klima und das Wetter wachsen hier andere Pflanzen und es sind andere Tiere zu sehen. Auffällig sind die vielen Palmen und die großen Marabou-Vögel. In dem botanischen Garten von Entebbe konnte ich bereits auch Affen bewundern.









Auf dem Rückweg von meiner Arbeit sehe ich viele Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser. Fast immer kommen mir Schüler in Uniform entgegen. Die Mädchen tragen Röcke und die Jungs meistens eine Hose und ein Hemd mit Krawatte. Auch das Militär und die Polizei sind hier sehr präsent. Mit großen Jeeps fahren die in tarnfarbenen uniformierten Männer mit ihren Gewehren in den Armen durch die Straßen. Das finde ich ehrlich gesagt immer noch sehr beängstigend. Die offizielle Meinungsfreiheit wird in Uganda leider immer noch von der Regierung ignoriert.


Neben vielen Haarsalons findet man in Kampala auch viele Stoffläden. Tatsächlich habe ich mir schon zwei Stoffe gekauft und mir von einer Schneiderin einen Rock, einen luftigen Cardigan und einen Zweiteiler, bestehend aus einem Top und einer Hose, machen lassen. Sobald ich Fotos von mir und den Kleidungsstücken habe, lade ich sie hier hoch.


Die Menschen in Uganda verbringen sehr viel Zeit draußen. Zum einen werden die Lebensmittel fast nur an Straßenständen ver- und gekauft und zum anderen findet der Haushalt (Kochen und Wäschewaschen) größtenteils unter freiem Himmel statt. Immer noch ist meistens die Frau in der Familie für den Haushalt zuständig und ist dem Mann untergeordnet. Familien haben oftmals eine Maid, die mit im Haushalt hilft. Da es in den meisten Haushalten keine Waschmaschine oder keinen Herd gibt, ist die Arbeit körperlich sehr beanspruchend.

Für eine Internetverbindung muss man seine mobilen Daten über „Mobile Money“ kaufen. Dazu geht man zu einem Mobile-Money Straßenstand und überträgt sein Hartgeld in seinen Mobile Money Account. Mit einer App auf dem Handy kann man dann seinen Geldstand überprüfen. Die Telefonanbieter MTN und Airtel haben jeweils eine App, auf der man mobile Daten mit Mobile Money bezahlen kann. Ist das nicht ein kluges System?


Hard Facts:

  • Währung: Uganda Schilling (3.800 Uganda Schilling = 1 Euro)

  • Fläche: 241.037 km^2 (Deutschland: 357.588 km^2)

  • Einwohner: 46 Mio. (Deutschland: 84 Mio.)

Fun Facts:

  • Die Treppenstufen sind unterschiedlich groß, weshalb es mir schon oft passiert ist, dass ich unerwartet ins Leere trat.

  • Es darf einen hier nicht wundern, wenn einem auf dem Gehweg mal eine Kuh oder eine Ziege begegnet - oder eine Ziege als Geburtstagsgeschenk bekommt.

  • Nachdem es geregnet hat, empfinden es die Menschen hier so kalt, dass sie dicke Pullover anziehen.



Zu den Menschen hier in Uganda kann ich sagen, dass sie sehr gastfreundlich sind. Egal, wo man eingeladen wird, man verlässt nie ohne einen Tee und etwas zu Essen das Haus. In meiner Gastfamilie bekommen wir fast jeden Tag Besuch, mit dem man sich nett unterhält und lacht. Gesungen und getanzt wird auch des Öfteren! Mir ist auch aufgefallen, dass die Ugander sehr positiv und gelassen durchs Leben gehen, was mich tatsächlich aufgrund des oftmals ärmeren Lebensstandards fasziniert.

Das Leben hier in Kampala ist geprägt durch die Religion. Während 84% der Bevölkerung in Uganda christlich sind (40% katholisch), sind 14% muslimisch. Meine Gasttmutter ist auch katholisch. Sie geht fast jeden Morgen in die Kirche, trägt ihren Rosenkranz und betet vor jedem Essen. Obwohl ich selber nicht streng religiös bin, finde ich das Gemeinschaftsgefühl, das ich sowohl in meinem Projekt (Missionaries of the Poor) als auch in meiner Gastfamilie wahrnehme, wunderschön!


Von vielen Ugandern, die ich bisher getroffen habe, wurde mir berichtet, dass in Uganda die freundlichsten Menschen leben. Diese Aussage würde ich nach meinen zwei Monaten in Kampala auf jeden Fall unterschreiben!


 
 
 

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