Nyege Nyege
- Linea Lauth
- 7. Okt. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Jan. 2023
Wahrscheinlich stellt ihr euch gerade die Frage: Was zum Teufel ist Nyege Nyege? Wenn ihr euch das nicht fragt, sage ich es euch jetzt trotzdem😉.

Nyege Nyege ist ein Musikfest, das jedes Jahr in Jinja stattfindet. Jinja ist ungefähr 90 km von Kampala entfernt. Vier Tage lang können Menschen von überall das Festival in freier Natur mit Blick auf den Nil genießen. Da Uganda an Kenia und Tansania angrenzt, sind auch viele Menschen von dort angereist.

Mit mir auf dem Festival waren meine Mitfreiwilligen Lioba und Franzi. Auch dabei waren Gesina und Jurek, die vor drei Jahren einen Freiwilligendienst in Kampala gemacht haben. Während Jurek urlaubsmäßig hier ist, startet Gesina im Oktober ihr Auslandssemester in „Renewable Energy“. Obwohl wir die beiden erst bei unserem On Arrival Camp kennengelernt haben, habe ich das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen. Vor allem Nyege Nyege hat dazu geführt, dass zwischen uns allen bereits eine dicke Freundschaft entstanden ist!

Am Donnerstag machten wir uns von Kampala gemeinsam auf den Weg nach Jinja. Die Fahrt dorthin war auf jeden Fall ein Erlebnis für sich, denn ich habe zumindest nicht damit gerechnet, dass uns Fleischspieße bei unserem Stop durch die Fenster gereicht und verkauft werden😂!
Mit unseren zwei mitgebrachten Zelten kamen wir dann am Abend auf dem Festival an. Mit direktem Blick auf den Nil bauten wir schnell unsere beiden Zelte auf. Dabei mussten wir leider feststellen, dass bei einem Zelt der Reißverschluss kaputt war. Später ging dann auch noch der Reißverschluss des anderen Zeltes kaputt… What can I say? Shit happens😅! Zu den Nächten in den Zelten kann ich nur sagen, dass sie sehr kuschelig waren: Zu viert haben wir Mädchen in einem Zelt geschlafen, während Jurek in dem anderen Zelt mit all unseren Wanderrucksäcken schlief. Isomatten hatten wir leider auch nicht… Dies war auch ein Grund, warum wir fast immer die Nacht durch gemacht haben oder erst am Morgengrauen uns für drei Stunden hingelegt haben.

Dank Gesina konnten wir dann noch in kompletter Finsternis eine von ihren drei mitgebrachten Ananas, die die liebe Franzi grandios für uns geschnitten hat, verputzen. Da Franzi auch an den zwei darauffolgenden Tagen die Ananas geschnitten hat, wurde sie offiziell unsere Ananasschneiderin☺️!
Auf dem Festival gab es mehrere Bühnen mit unterschiedlichen Musikrichtungen. Von traditioneller afrikanischer Musik bis zu Techno und Pop war für jeden Geschmack gesorgt. Auch das Essen vor Ort war sehr vielfältig. Trotzdem blieben wir meistens bei der traditionellen Rolex, denn sie ist nicht nur preisgünstig (meine Rolex kostete meistens 4.000 Schilling, was ungefähr 1$ entspricht), sondern schmeckte auch unglaublich lecker! Rolex („rolled eggs“) ist ein traditionelles Street Food Gericht in Uganda. Dafür werden Eier wir ein Omelett mit Gemüse in einem oder zwei Chapattis (indisches Fladenbrot) gerollt.

Es herrschte immer und überall eine super Stimmung. Bis zum Morgengrauen haben wir getanzt, gesungen und gelacht. Wir haben sehr nette Menschen kennengelernt, unter anderem den lieben Karsten aus Bayreuth, der für ein paar Wochen in Kampala lebt. Wenn mich jemand fragen würde, was die Menschen auf diesem Festival besonders verbunden hat, würde ich auf jeden Fall sagen, dass es die Leidenschaft zur Musik und zum Tanz war.


Am Montag Morgen packten wir dann unsere Sachen und begaben uns auf die Rückfahrt, die auch sehr abenteuerlich war. Mit unseren großen Wanderrucksäcken setzten wir uns jeweils zu zweit auf ein Boda Boda und fuhren los. Ich muss zugeben, dass ich bei dieser Fahrt wirklich um mein Leben gezittert habe… Mit Dreck von Kopf bis Fuß kamen Lioba und ich letztlich am Abend sicher bei unserer lieben Maama Flora an.


Für mich war Nyege Nyege ein Erlebnis mit unzählig schönen Momenten, die ich nie in meinem Leben vergessen werde!


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