Wahrscheinlich stellt ihr euch gerade die Frage: Was zum Teufel ist Nyege Nyege? Wenn ihr euch das nicht fragt, sage ich es euch jetzt trotzdemđ.

Nyege Nyege ist ein Musikfest, das jedes Jahr in Jinja stattfindet. Jinja ist ungefĂ€hr 90 km von Kampala entfernt. Vier Tage lang können Menschen von ĂŒberall das Festival in freier Natur mit Blick auf den Nil genieĂen. Da Uganda an Kenia und Tansania angrenzt, sind auch viele Menschen von dort angereist.

Mit mir auf dem Festival waren meine Mitfreiwilligen Lioba und Franzi. Auch dabei waren Gesina und Jurek, die vor drei Jahren einen Freiwilligendienst in Kampala gemacht haben. WĂ€hrend Jurek urlaubsmĂ€Ăig hier ist, startet Gesina im Oktober ihr Auslandssemester in âRenewable Energyâ. Obwohl wir die beiden erst bei unserem On Arrival Camp kennengelernt haben, habe ich das GefĂŒhl, als wĂŒrden wir uns schon ewig kennen. Vor allem Nyege Nyege hat dazu gefĂŒhrt, dass zwischen uns allen bereits eine dicke Freundschaft entstanden ist!

Am Donnerstag machten wir uns von Kampala gemeinsam auf den Weg nach Jinja. Die Fahrt dorthin war auf jeden Fall ein Erlebnis fĂŒr sich, denn ich habe zumindest nicht damit gerechnet, dass uns FleischspieĂe bei unserem Stop durch die Fenster gereicht und verkauft werdenđ!
Mit unseren zwei mitgebrachten Zelten kamen wir dann am Abend auf dem Festival an. Mit direktem Blick auf den Nil bauten wir schnell unsere beiden Zelte auf. Dabei mussten wir leider feststellen, dass bei einem Zelt der ReiĂverschluss kaputt war. SpĂ€ter ging dann auch noch der ReiĂverschluss des anderen Zeltes kaputt⊠What can I say? Shit happensđ ! Zu den NĂ€chten in den Zelten kann ich nur sagen, dass sie sehr kuschelig waren: Zu viert haben wir MĂ€dchen in einem Zelt geschlafen, wĂ€hrend Jurek in dem anderen Zelt mit all unseren WanderrucksĂ€cken schlief. Isomatten hatten wir leider auch nicht⊠Dies war auch ein Grund, warum wir fast immer die Nacht durch gemacht haben oder erst am Morgengrauen uns fĂŒr drei Stunden hingelegt haben.

Dank Gesina konnten wir dann noch in kompletter Finsternis eine von ihren drei mitgebrachten Ananas, die die liebe Franzi grandios fĂŒr uns geschnitten hat, verputzen. Da Franzi auch an den zwei darauffolgenden Tagen die Ananas geschnitten hat, wurde sie offiziell unsere Ananasschneiderinâșïž!
Auf dem Festival gab es mehrere BĂŒhnen mit unterschiedlichen Musikrichtungen. Von traditioneller afrikanischer Musik bis zu Techno und Pop war fĂŒr jeden Geschmack gesorgt. Auch das Essen vor Ort war sehr vielfĂ€ltig. Trotzdem blieben wir meistens bei der traditionellen Rolex, denn sie ist nicht nur preisgĂŒnstig (meine Rolex kostete meistens 4.000 Schilling, was ungefĂ€hr 1$ entspricht), sondern schmeckte auch unglaublich lecker! Rolex (ârolled eggsâ) ist ein traditionelles Street Food Gericht in Uganda. DafĂŒr werden Eier wir ein Omelett mit GemĂŒse in einem oder zwei Chapattis (indisches Fladenbrot) gerollt.

Es herrschte immer und ĂŒberall eine super Stimmung. Bis zum Morgengrauen haben wir getanzt, gesungen und gelacht. Wir haben sehr nette Menschen kennengelernt, unter anderem den lieben Karsten aus Bayreuth, der fĂŒr ein paar Wochen in Kampala lebt. Wenn mich jemand fragen wĂŒrde, was die Menschen auf diesem Festival besonders verbunden hat, wĂŒrde ich auf jeden Fall sagen, dass es die Leidenschaft zur Musik und zum Tanz war.


Am Montag Morgen packten wir dann unsere Sachen und begaben uns auf die RĂŒckfahrt, die auch sehr abenteuerlich war. Mit unseren groĂen WanderrucksĂ€cken setzten wir uns jeweils zu zweit auf ein Boda Boda und fuhren los. Ich muss zugeben, dass ich bei dieser Fahrt wirklich um mein Leben gezittert habe⊠Mit Dreck von Kopf bis FuĂ kamen Lioba und ich letztlich am Abend sicher bei unserer lieben Maama Flora an.


FĂŒr mich war Nyege Nyege ein Erlebnis mit unzĂ€hlig schönen Momenten, die ich nie in meinem Leben vergessen werde!


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