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  • Linea Lauth

Masaka

Aktualisiert: 21. Jan. 2023

Es ist zwar schon etwas her, aber hier kommt jetzt der Blogeintrag zu meinem Ausflug nach Masaka. Aber wie kam es denn eigentlich zu diesem Trip?

Die Sozialarbeiterin meines Projektes, Hamidah, hat mit ihrer Schwester, Kudra, in Masaka vor einem Jahr ein Tanzprojekt mit Kindern und Jugendlichen, die aus ärmeren Verhältnissen stammen, gestartet, mit dem Ziel, deren Talente zu fördern und ihnen aus der Armut zu helfen. Vor allem für Kudra war dieses Projekt ein Traum, da sie schon lange einen großen Drang verspürte, benachteiligten Kindern aus ihrer Heimat zu helfen. Dies war bedingt dadurch, dass Hamidah und Kudra selbst in Masakas Armut aufgewachsen sind und es nicht immer leicht im Leben hatten. Mit Hilfe des Kinderhilfswerks „Compassion International“ hat es Kudra geschafft, einen höheren Bildungsstand zu erreichen. Dies hat sie ermutigt, für die Menschen aus ihrem Dorf, die ähnliche Erfahrungen wie sie erlebt haben, zu kämpfen und startete daraufhin eine Organisation, die das Tanzprojekt inkludiert. In der Organisation sind nun 50 Menschen im Alter von fünf bis 20 Jahren. Die Organisation bietet das Tanzprojekt an, finanziert Schulgebühren und Schulmaterialien, kümmert sich um benachteiligte Familien, bietet psychologische Hilfe für Kinder und Jugendliche an und besorgt Menstruationsartikel für die Mädchen im Dorf.


Während zu Beginn nur zwei Kinder in dem Tanzprojekt waren, besteht die Tanzgruppe nun aus 25 Kindern und Jugendlichen, die zwischen fünf und 15 Jahre alt sind. Teilweise leben diese Kinder und Jugendlichen alleine in Masaka. Hamidah und Kudra sind selbst in der Stadt Masaka, die 123 km süd-westlich von Kampala liegt, groß geworden. Seit einiger Zeit leben nur noch ihre Eltern dort. Seitdem Hamidah und Kudra das Tanzprojekt, das nun Rockport Foundation heißt, ins Leben gerufen haben, besuchen sie ihr Elternhaus in Masaka regelmäßig. Nach einem ganz normalen Arbeitstag fragte dann Hamidah Lioba und mich, ob wir nicht Lust hätten, mit ihr und ihrer Schwester nach Masaka zu fahren und ihr Projekt kennenzulernen. Ohne lange zu überlegen, sagten wir ja und auch Franzi, unsere Mitfreiwillige aus Deutschland, war eingeladen.

Am 24. September traf ich mich dann mit Hamidah, ihrer Schwester, ihren beiden kleinen Kindern und Franzi beim Old Taxi Park in Kampala. Lioba entschied sich, doch nicht mitzukommen, da sie sich etwas schlapp fühlte und sich dementsprechend über das Wochenende ausruhen wollte. Wie üblich war der Old Taxi Park voller Menschen, die wild umher gingen und Taxis, die kreuz und quer fuhren. Dies war auch der Grund, weshalb es schwierig war, sich überhaupt zu finden. Glücklicherweise gibt es heutzutage Smartphones, mit denen man seinen Standort teilen kann :-). In einem großen Bus saßen wir dann alle zusammen. Die zwei Kinder saßen jeweils auf dem Schoß von Hamidah und Kudra. Die Fahrt verging wie im Flug. Mit leckerem Chapati unterhielten wir uns über ihr Projekt und ihr Leben. Ich bewundere sehr, mit wie viel Herzblut die Geschwister ihr Projekt leiten, denn sie beide haben ein Kind, um welches sie sich kümmern, und beide gehen zur Uni. Zudem finanzieren sie bisher noch das Tanzprojekt aus ihrem eigenen Geldbeutel. Obwohl Anträge für mögliche Sponsoren bereits gestellt sind, hat sich noch kein Sponsor gefunden. Daher unterstützen die Eltern der Kinder das Projekt mit einem kleinen monatlichen Beitrag. Jedes Wochenende bekommt die Tanzgruppe auf dem Grundstück der Eltern Tanzunterricht von einem Trainer.


Kaum waren wir in dem kleinen Dorf, wo sich das Elternhaus befindet, angekommen, winkten uns die Kinder von Weitem mit einem strahlenden Lächeln zu. Die Eltern nahmen uns auch sofort in die Arme und luden uns zum Tee ein. Einzeln stellten sich dann die Kinder mit ihrem Namen, ihrem Alter und ihrer Klassenstufe vor. Das war goldig!

Während das Mittagessen für uns zubereitet wurde, genossen wir zu unserem Tee frische Wassermelone und Ananas. Gemeinsam mit der Familie und den Kindern haben wir lecker zu Mittag gegessen. Es gab traditionell Matooke (Kochbanane), Reis, Blattgemüse und Kartoffeln. Nachdem wir alle mit Essen fertig waren, haben uns die Kinder einige von ihren Tänzen vorgeführt. Es war faszinierend, wie toll sie ihren Körper bewegen konnten und wie viel Rhythmusgefühl selbst der fünfjährige Junge hatte. Danach waren Franzi und ich an der Reihe und wir bekamen als Tanzschmuck grüne Blätter um die Hüfte. Es kamen immer mehr Eltern und Bewohner aus dem Dorf zu uns, schauten sich unsere Tanzeinheit an und sorgten für gute Stimmung. Franzi und ich hatten beim Zugucken und beim Selbertanzen unglaublich viel Spaß und wir sind sehr dankbar dafür, wie lieb alle uns willkommen geheißen haben.




Da für das nächste Wochenende ein Video Shoot geplant war, mussten die Requisiten bemalt werden. Zusammen bemalten wir dann Eimer und Stäbe in den Farben der Uganda-Flagge.

Am Abend waren Hamidah, Kudra, der Tanztrainer, Franzi und ich in einem Restaurant mit wunderschöner Aussicht auf Masaka und haben dort lecker Pizza gegessen. Wir haben uns sehr nett unterhalten und viel gelacht. Zum Abschluss sind wir in einen Club gegangen, wo der Tanztrainer eine kleine Dance-Performance hatte.

Am nächsten Morgen wurden Franzi und ich mit einem üppigen Frühstück überrascht: Schwarzer Tee mit Chapati und Ei. Yummy!


Trotz Regens trafen sich am Vormittag die Eltern der Kinder für ein Meeting, bei dem Hamidah und Kudra sie über anstehende Termine informierten und die Relevanz des Tanzprojektes klarstellten. Es berührte mich sehr, dass die Eltern trotz ihrer finanziellen Engpässen die Talente ihrer Kindern fördern möchten und selbst Geld in das Projekt reinstecken.


Nach einem von der Mutter zubereiteten Mittagessen ging es für uns zurück nach Kampala. Dieses Wochenende war nicht nur erlebnisreich, sondern vor allem voller Energie und Freude!


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Linea Lauth 

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