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Ankunft in Kampala

Linea Lauth

Aktualisiert: 21. Jan. 2023

3:30 Uhr. Nun ist es endlich soweit! Ich zog mich an, packte die letzten Sachen aus dem Bad in meinen Wanderrucksack und sagte schließlich „tschüß“ zu meinem Zuhause, welches ich erstmal für ein Jahr nicht sehen werde.

Am Hamburger Flughafen angekommen, ging ich mit meinen Eltern gemeinsam zum Check-in. Alles hat problemlos geklappt! Nun musste ich nur noch durch die Sicherheitskontrolle durch. Das hieß aber auch, dass ich mich nun von meinen Eltern verabschieden musste. Ehrlich gesagt, dachte ich, dass der Abschied schlimmer für mich sein würde, aber es war tatsächlich ein sehr schöner Abschied! Ich war natürlich sehr traurig, meine Eltern für ein Jahr nicht zu sehen. Gleichzeitig war ich aber auch voller Vorfreude und Neugierde auf das Jahr in Uganda. Ich glaube, dass dieser Abschied für meine Eltern ähnlich gewesen war. Ich hatte das Gefühl, dass sie sowohl traurig gewesen waren, dass ich sie verlassen werde, als auch stolz auf mich waren, diesen großen Schritt zu wagen.


Hinter der Sicherheitskontrolle winkten wir uns noch solange zu, bis ich mein Gepäck schließlich vom Gepäckband bekam. Dabei mussten wir uns alle auf Zehenspitzen stellen und unseren Kopf hochstrecken, um uns über die Absperre noch sehen zu können.

Dann war ich auf einmal alleine… Nachdem ich herausfand, wo mein Gate ist, machte ich mich auf dem Weg dorthin. Meine Reise ging dann erstmal nach Brüssel, wo ich einen kurzen Aufenthalt hatte. Um zu meinem Gate zu gelangen, musste ich erstmal durch eine Kontrolle, denn hinter der Kontrolle war der Bereich, der nur für Passagiere galt, die einen Flug nach Afrika hatten. Da ich noch etwas Zeit bis zu meinem Abflug nach Kigali hatte, habe ich mich noch mit einem Kaffee in einem belgischen Café hingesetzt.


Der Flug von Brüssel nach Kigali dauerte 8 Stunden und 20 Minuten. Direkt zu Beginn las ich mir im Flugzeug die Briefe von einer meiner besten Freundinnen und meiner Mutter durch. Sie rührten mich sehr!


In Kigali angekommen, stiegen einige Passagiere aus und neue Passagiere kamen herein. Alle Passagiere, die nach Entebbe weiter wollten, blieben im Flugzeug sitzen. Dies war für mich auch eine neue Erfahrung.


Um 22:15 landete schließlich das Flugzeug in Entebbe. Bevor ich zum Gepäckband gehen konnte, musste ich meinen Reisepass, meine Gelbfieberimpfung und meine Corona-Impfungen vorzeigen. Außerdem bekam ich noch ein offizielles Touristenvisa in meinem Reisepass, welches für drei Monate gilt. Dieses wird nach der Frist mit einem weiteren Visa verlängert. Als ich dann zum Gepäckband ging, sah ich schon von Weitem meinen Koffer und kurz danach auch meinen Wanderrucksack. Es hat also bis hierhin alles super geklappt! Aber auch nur bis hierhin…


Mit meinem Gepäck bin ich aus dem Flughafen raus gegangen und habe nach einer Person Ausschau gehalten, die eventuell einen Namensschild in der Hand hielt. Pustekuchen! Ohne lange darüber nachzudenken, was ich nun machen sollte, rief ich meinen Ansprechpartner in Uganda an. Ich erzählte ihm, dass ich gelandet sei und nun auf eine Abholgegegenheit warte. Er teilte mir jedoch mit, dass erst um 5 Uhr jemand kommen würde, um mich und zwei weitere Freiwillige aus Deutschland abzuholen. Die anderen beiden Freiwillige sind Lioba und Franzi, die ich bereits in unserem Vorbereitungsseminar in Deutschland kennengelernt habe. Ich wusste daher auch, dass sie erst zwischen 3 und 4 Uhr in Entebbe ankommen würden. Nach mehrmaligem Nachfragen, ob ich nun wirklich bis 5 Uhr am Flughafen warten muss, wurde mir bewusst, dass ich diese Situation letztlich so hinnehmen muss, wie sie war. Dann stand aber das nächste Problem vor der Tür… Ich wusste nicht, wie ich wieder in das Flughafengebäude wieder reinkommen könnte, da an der Tür, in der ich reingekommen bin, „NO ENTRANCE“ stand. Ich fragte draußen einen Mann vom Flughafen, ob er wüsste, wie ich reinkommen könnte. Er war sehr nett und hilfsbereit. Gemeinsam gingen wir durch eine andere Tür in den Flughafen rein und er zeigte mir ein Café, wo ich mich hinsetzen konnte. Nachdem ich mich bei ihm bedankt und von ihm verabschiedet habe, setzte ich mich in das Café und fing an zu schmunzeln. Ich dachte, dass ich wirklich auf alles gefasst gewesen war. Jedoch habe ich diese Situation am Flughafen wirklich nicht erwartet.

Ich wartete und wartete. Ich schrieb in mein Tagebuch, telefonierte mit ehemaligen Freiwilligen und postete ein Foto auf Instagram, auf dem mein Platz im Café mit meinem Gepäck zu sehen war und einen Text, der meine aktuelle Lage beschrieb. Ab und zu kam der Mann vom Flughafen und hat nach mir geschaut, was ich sehr lieb und aufmerksam fand.


Um 4 Uhr konnte ich endlich Lioba und Franzi in die Arme nehmen. Erschöpft und mit Kopfschmerzen geplagt, erzählte ich ihnen von meiner etwas holprigen Ankunft in Entebbe. Gemeinsam mussten wir dann nur noch eine Stunde im Flughafen warten, bis jemand von unserer Organisation uns mit einem Auto abholte. Wir fuhren dann noch etwa 45 Minuten nach Kampala. Trotz der Dunkelheit bekamen wir alle schon einen ersten Eindruck von der Stadt. Ich bin mir sicher, dass ich für uns alle drei spreche, wenn ich behaupte, dass der Verkehr hier gewöhnungsbedürftig ist😂. Motorräder, sogenannte „Boda-Bodas“, fuhren zwischen Autos hindurch, wo ich gedacht hatte, dass dies eigentlich nicht möglich sein könnte.


Bei unserem Hotel angekommen, in dem wir für fünf Tage unser „On Arrival Camp“ haben werden, checkten wir noch schnell ein und machten uns direkt Bettfertig. Es war bereits 6:30 Uhr und wir hatten immer noch keine Ahnung, wie die nächsten Tage aussehen werden. Aber das war uns allen erstmal egal. Es dauerte nicht lange und uns fielen die Augen zu.

 
 
 

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